Bonifatiuswerk unterstützt Nikolausaktion im Adventscafé für Geflüchtete in Altena
Aktion im Rahmen der Kampagne „Tat.Ort.Nikolaus“ am 1. Dezember auf dem Wochenmarkt in Altena und im Adventscafé mit der Nachbarschaftshilfe „Jeder soll jedem helfen!"
Bischof Nikolaus ist der Heilige, den fast jeder kennt. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt mit seiner Aktion „Tat.Ort.Nikolaus: Gutes tun – kann jeder“ im Bistum Essen vier
Initiativen, bei denen Christen ganz im Sinne des Heiligen Nikolaus handeln. Pro „Tat.Ort“ wurden Schokonikoläuse für karitative Projekte zur Verfügung gestellt. Zudem konnte ein
Sachkostenzuschuss beantragt werden. Der Aktionszeitraum läuft bundesweit vom 28. November bis 11. Dezember 2022.
Die katholische Pfarrei St. Matthäus und die evangelische Kirchengemeinde Altena und planen am Donnerstag, 1. Dezember, eine ökumenische Aktion auf dem Wochenmarkt in Altena. „Wir wollen
gemeinsam für den Heiligen Nikolaus und sein Wirken sensibilisieren, der bei den meisten Eltern und Kindern oft mit dem Weihnachtsmann verwechselt wird“, sagen die Organisatoren. Darüber hinaus
gestaltet die Pfarrei St. Matthäus in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe „Jeder soll jedem helfen!" einen adventlichen Nachmittag, eine Art Adventscafé, bei dem für Kinder Adventstüten
und für Erwachsene Nikoläuse verteilt werden. Auch geflüchteten Familien und deren Helfern soll mit dem Adventscafé und mit einem Schokonikolaus eine Freude gemacht werden.
Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, betont: „Nikolaus ist ein Mann, der sich zu seiner Zeit aus christlichem Glauben gegen Ungerechtigkeiten und für benachteiligte und
bedürftige Menschen eingesetzt hat. Damit hat er viel Gutes getan und bis heute im christlichen Brauchtum Spuren gelegt. Er sparte nicht an aufmerksamen Gesten, die wir heute oftmals vermissen.
Daher freuen wir uns, dass nun viele Menschen selbst zum 'heiligen Helden' werden und Gutes tun. In ganz Deutschland wird es rund 70 Orte guter Taten geben, an denen Gemeinschaft,
Gastfreundschaft, Solidarität sowie die Verbundenheit im Gebet konkret Gestalt annehmen.“
Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken mit Sitz in Paderborn unterstützt mit seiner Aktion „Tat.Ort.Nikolaus: Gutes tun – kann jeder.“ Initiativen und Projekte, die dem Beispiel des Nikolaus
folgen und selbst zum heiligen Helden werden. Kirchliche Gruppen, Vereine, Verbände, Schulklassen, Einrichtungen und Gemeinden sind eingeladen, selbst Gutes zu tun und Orte guter Taten zu
schaffen. Alle „Tat.Orte“ werden auf der Webseite www.weihnachtsmannfreie-zone.de präsentiert und miteinander vernetzt.
Die „Tat.Ort.Nikolaus“-Aktion gehört zur bundesweit bekannten „Weihnachtsmannfreien Zone“, die das Hilfswerk vor zwanzig Jahren ins Leben gerufen hat, um den Heiligen Nikolaus mit seinen Werten
wie Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft wieder mehr in den Fokus der Gesellschaft zu rücken. Prominente Unterstützung erfährt die Aktion unter anderem von Sängerin Maite Kelly, der langjährigen
Patin der „Weihnachtsmannfreien Zone“.
St. Matthäus | 23.10.2022 – 12.30 Uhr | Gespräch auf dem roten Sofa
Am Sonntag, 23. Okt. 2022 setzt die Pfarrei St. Matthäus ihre „Gesprächsreihe auf dem roten Sofa“ fort. Der Tag beginnt mit der Gemeindemesse um 11.00 Uhr in der Pfarrkirche. Anschließend findet im Foyer des Pfarrsaals zunächst das Kirchencafé zur Begegnung und zum Austausch statt.
Gäste beim Sofagespräch werden diesmal Kreisdechant Patrick Schnell und Dorothee Möllenberg, Präventionsbeauftragte des Bistums Essen, sein. Das Problem des sexuellen Missbrauchs im Raum der Kirche bestimmt mit negativen Schlagzeilen die Außenwahrnehmung und die Medien wie kaum ein anderes Thema. Dorothee Möllenberg wechselte 2020 von der ehrenamtlichen auf die hauptamtliche Seite des Bistums nachdem sie zuvor viele Jahre Vorsitzende des Diözesanrates in der Doppelspitze mit Luidger Wolterhoff war. Wie können Kinder, Jugendliche und schutzbefohlene Erwachsene wirksam vor sexualisierter Gewalt geschützt werden? Diese Frage bestimmt ihren Arbeitsalltag und ist gleichsam die Antwort auf die Erfahrungen aus den Missbrauchsfällen, die in den letzten zehn Jahren bekannt geworden sind.
Kreisdechant Patrick Schnell ist ein „Kind der Region“, aufgewachsen – mit einer Zwischenstation im Oldenburger Land - in Werdohl und Herscheid und danach auch in seinen beruflichen Stationen hier zu Hause. Nach ersten Einsatzgebieten als Diakon in Schwelm und als Kaplan in Oberhausen ging es zurück in das Märkische Sauerland. Die zweite Kaplanstelle sollte in der Pfarrei St. Josef und Medardus in Lüdenscheid sein, danach folgte der Einsatz als Pastor in St. Petrus und Paulus ebenfalls in Lüdenscheid. Ab 2011 bis zum Frühjahr dieses Jahres war er dann Pfarrer in der Pfarrei St. Laurentius in Plettenberg – Herscheid. Seit 2014 ist er zugleich Dechant des Kreisdekanats Altena-Lüdenscheid. Inzwischen ist er nicht nur relativ häufig auch in den Sonntagsgottesdiensten der Pfarrei St. Matthäus als Vertretungsseelsorger anzutreffen, sondern dadurch, dass seine Schwester Sandra Schnell als Pfarrbeauftragte hier ihren neuen Einsatzort gefunden hat und mit ihrer Familie und den Eltern hier lebt, ist er auch familiär häufiger zu Gast in Altena.
Beide Biografien geben also genügend aktuelle Anknüpfungspunkte für das Gespräch, am 23. Oktober, das um 12.30 im Pfarrsaal von St. Matthäus beginnt. Die Moderation liegt wie üblich in den Händen von Christiane Frebel (Pfarrgemeinderat) und Stefan Kemper (Kolping).
Fotos: Bistum Essen (Möllenberg), Privat (Schnell)
von Johannes Broxtermann
Ach, Herr…
Das Loblied am Morgen
hängt zwischen den Zähnen fest
kann nicht heraus
denn das Herz klagt
Ach, Herr…
Man sagt:
Unter jedem Dach ein Ach
Unter dem großen Dach
der Kirche ein großes Ach-
Klage und Anklage
Einst sangen wir Loblieder
Ein Haus voll Glorie schauet
weit über alle Land
und nun bleibt uns nur
Herr, erbarme dich
Vielleicht waren
die Loblieder von einst
zu vollmundig
Vielleicht haben wir
die Kirche zu sehr
auf den Sockel gestellt,
den Heiligen Vater in Rom
fast mit dir verwechselt -
Zu viel Oberhirten
und Exzellenzen
zu wenig Hirtendienst
zu wenig Franziskus
zu viel Glanz und Gloria
zu viel Macht und Geld
zu viel Behörde-
ein geschlossenes System
mit eigener Logik,
weltfremd und
immer im Recht
Eine Kirche,
die um sich selber kreist,
der es um das
eigene Ansehen ging,
die so
eine Fassade aufbaute,
und die die Risse
in der Fassade
überpinselte
Ach, Herr….
Wir klagen,
sind erschüttert
über den Missbrauch
der Macht
und der Menschen,
über die kindlichen Opfer
und ihre
oft gebrochenen Seelen.
Kaltherzig
wurden sie behandelt,
wie Zahlen einer Statistik,
man glaubte ihnen nicht,
sie bekamen kein Gesicht.
Wir sind erschüttert
über das Verschweigen
und Vertuschen
und Hinwegsehen
und die
nicht wahrgenommene
Verantwortung-
und über die
noch nicht mal halbe Wahrheit
selbst aus päpstlichem Munde
Das alles in der Kirche
dem Hort der Wahrheit
dem Ort deiner Liebe
mitten in der Welt
Wir hören
die Frage Jesu an seine Jünger:
Wollt nicht auch ihr gehen?
Und wir hören die Frage an uns:
Was hält euch eigentlich noch?
Ach Herr,
die Kirche liegt am Boden,
wird ausgezählt
wie im Boxring.
Knock down, total.
Im Ranking des Vertrauens
steht sie ganz unten.
Aber jetzt – ganz unten,
fast am Nullpunkt -
könnte
das Entscheidende kommen.
Wie der Suchtkranke,
der herauswill aus der Sucht,
an den Nullpunkt muss…
Der Umschwung…
Die Wege zurück ins Alte
sind versperrt.
Jetzt ist die Stunde der Wahrheit
und der Einsicht.
Jetzt: die Bescheidenheit
und die Demut.
Eine gründliche Reinigung.
Mehr als üblicher Hausputz.
Der Verzicht auf den Glanz
und die bröckelnde Macht und
die Selbstbeweihräucherung.
Radikale Ehrlichkeit.
Akzeptanz und Liebe
auch zu denen, die Du, Gott,
anders geschaffen hast
und die sich jetzt
aus den Verstecken wagen.
In einem Wort gesagt: Es steht an
- Umkehr.
Zu Jesus.
Zu einer Re- Form der Gemeinde,
wie er, Jesus, sie gedacht hat.
Offen für alle.
Männer und Frauen gleich.
Alle, wirklich alle: willkommen.
Ach Herr -
lieber Vater:
Schenke uns und
der ganzen Kirche,
dass wir diese Stunde 2022
nicht verjammern,
auch nicht verharmlosen,
nicht vertrödeln, nicht
business as usual machen.
Schenke uns und der ganzen Kirche,
dass wir das Gute bedenken,
das der Glaube
uns gegeben hat und gibt.
Dass wir in uns
das Bild Jesu Christi
leuchten lassen,
des Mitgehers.
Dass wir Skandale
als Alarmzeichen ernst nehmen,
aber nicht für das Ganze halten.
Herr,
die Kirche ist vorläufig – und sündig.
Du bist ewig – und heilig.
Lass uns besonnen sein
und wieder glaubwürdig werden.
Denn alles, was der Heilung dient,
ist da - muss nur erkannt, genutzt
und gelebt werden.
„ Wir gehen nicht unter, wir gehen auf - In Dir.“ (Bischof Kamphaus, 90 Jahre alt)